Ob nun eine allergische Reaktion oder doch eine Bindehautentzündung dahintersteckt – wenn die Augen nicht aufhören wollen zu jucken, will man in erster Linie wissen, wie man das Kratzen im Auge schnell wieder los wird. Hier lesen Sie, welche Lösungen es für die verschiedenen Ursachen von juckenden Augen gibt!
Damit der Juckreiz wirksam bekämpft werden kann, muss man natürlich zuerst einmal wissen, woher er überhaupt kommt. Die häufigsten Auslöser für juckende Augen sind Augentrockenheit, allergische Reaktionen, Bindehautentzündung oder ein Gerstenkorn. Aber warum genau lösen diese Beschwerden ein juckendes Gefühl aus?
Es ist der ungeliebte Besucher vieler Menschen, die täglich mehrere Stunden am Bildschirm verbringen: das Office-Eye-Syndrom. Dabei werden die Augen nicht ausreichend mit Flüssigkeit benetzt, weil man bei der Bildschirmarbeit automatisch seltener blinzelt.
Die Folge davon ist oft ein zunehmend starker Juckreiz. Dahinter steckt nichts anderes als ein Schutzmechanismus des Körpers: Das Jucken soll dazu führen, dass mehr geblinzelt wird. Durch häufigeres Blinzeln wiederum soll die Hornhautoberfläche mit mehr Feuchtigkeit versorgt und der Tränenfilm gleichmäßiger verteilt werden.
Allerdings ist die Arbeit im Büro keinesfalls der einzige Auslöser für trockene Augen, die zu jucken beginnen. Augentrockenheit wird außerdem begünstigt, wenn die Haut eine Veranlagung zu Neurodermitis hat oder man schlechtsitzende, luftundurchlässige Kontaktlinsen trägt.
Sie sind ebenso weit verbreitet wie unbeliebt: Allergien. Von Pollen über Hausstaub bis hin zu Tierhaaren gibt es einige Faktoren, die einen Juckreiz im Auge als typische allergische Reaktion auslösen können. Wenn das Jucken mit weiteren Symptomen wie etwa Schnupfen oder einem anhaltenden Grippegefühl bzw. Schlappheit einhergeht, kann gut und gerne eine Allergie dahinterstecken.
Ein Gerstenkorn entsteht, wenn die Öffnung von Talg- oder Schweißdrüsen am Lidrand verstopft und sich daraufhin entzündet. Das kann sowohl am inneren als auch am äußeren Rand passieren; dahinter steckt meist eine bakterielle Infektion durch Staphylokokken. Spätestens wenn eine kleine Verdickung entsteht, die schmerzhaft auf das Auge drückt, besteht kein Zweifel mehr, dass es sich um ein Gerstenkorn handelt.
Das Gerstenkorn ist eine Entzündungserscheinung und verursacht daher früher oder später einen lästigen Juckreiz. Vermeiden Sie es bitte trotzdem, das Auge bzw. den Bereich um das Gerstenkorn zu berühren: Durch Reiben und Kratzen steigt das Risiko, dass sich die Entzündung ausbreitet, während gleichzeitig durch die Bakterien an den Händen die Ansteckungsgefahr für andere steigt.
Die sogenannte Konjunktivitis ist ebenfalls ansteckend und tritt oft dann auf, wenn bereits eine andere Infektionskrankheit (z.B. Masern) besteht. Eine Bindehautentzündung kann jedoch genauso gut als allergische Reaktion auftreten, etwa wenn man ein bestimmtes Kosmetikprodukt nicht verträgt.
Eine Bindehautentzündung juckt nicht nur in den Augen, sie erzeugt außerdem ein brennendes Gefühl, Rötungen und Ausfluss. Aber keine Sorge: Wenn Ihre Augen einmal jucken, brennen, tränen oder gerötet sind, muss das nicht zwingend eine Bindehautentzündung sein. Auch Allergien können sich auf diese Art äußern. Was von beidem wahrscheinlicher ist, können Sie selbst bestimmt am besten einschätzen!
Dass die Augen einfach „nur“ jucken, kommt eher selten vor – oft muss man sich zusätzlich zum Juckreiz noch mit anderen Symptomen herumärgern. Anhand der Begleitsymptome lässt sich aber immerhin abschätzen, wo denn die Ursache liegen könnte. Augenjucken als Krankheitssymptom unterscheidet sich zum Beispiel von juckenden Augen als Anzeichen, dass die Augen schlicht und einfach überanstrengt sind.
Wenn etwas ins Auge gelangt, das dort eindeutig nicht hingehört, spürt man das ziemlich schnell. Allerdings sieht man den Fremdkörper in vielen Fällen nicht sofort; kleinste Härchen von einer Strickjacke zum Beispiel sind auf den ersten Blick ebenso unsichtbar wie unangenehm. Andererseits kann das Gefühl, „Sand im Auge“ zu haben, auch von einer Bindehautentzündung herrühren.
Ein Juckreiz an den Augenlidern lässt sich oft auf eine Lidrandentzündung (Blepharitis) zurückführen. Es handelt sich, ähnlich wie beim Gerstenkorn, um eine Drüsenverstopfung, die zur Infektion und letztendlich zum juckenden Auge führt. In so einem Fall hat sorgfältige Augenhygiene oberste Priorität, denn die verklebten Lider müssen gelöst werden. Zu diesem Zweck kommt meist eine antibiotische Salbe zum Einsatz.
Nicht immer hat man die Zeit oder die Gelegenheit, sofort zum Augenarzt zu gehen. Glücklicherweise gibt es für harmlose Beschwerden wie allergiebedingtes Augenjucken jedoch ein paar Hausmittel, mit denen Sie sich zuhause selbst behelfen können. Im Fall einer Bindehautentzündung oder eines ständig wiederkehrenden Gerstenkorns wiederum raten wir doch dazu, einen Arzt aufzusuchen.
Das kratzige Gefühl in den Augen wird allzu oft schlicht und einfach davon ausgelöst, dass nicht genug Luft, Nährstoffe und Flüssigkeit an das Auge gelangen und sich Bakterien ansammeln bzw. Entzündungen entstehen. Die besten Hausmittel dagegen sind:
Wir möchten an dieser Stelle außerdem darauf hinweisen, dass sich selbstverständlich nicht jedes Augenproblem mit diesen Hausmitteln lösen lässt. Zögern Sie deshalb im Zweifelsfall nicht, stattdessen doch einen Augenarzt aufzusuchen – sicher ist sicher!
Ähnlich wie die oben erwähnte Salzlösung funktionieren im Prinzip auch Augentropfen: Sie bestehen aus Wasser und Salzen, dazu kommen noch Zusätze wie etwa Hyaluronsäure oder Polyvinylalkohole. Bitte achten Sie bei der Auswahl unbedingt darauf, dass die Tropfen keine Konservierungsstoffe enthalten (z.B. Benzalkoniumchlorid)! Diese wirken irritierend auf die bereits gereizte Hornhaut.
Das Ziel der Behandlung mit Augentropfen ist es, den natürlichen Tränenfilm wiederaufzubauen und zu schützen. Sollte hinter dem Juckreiz in den Augen eine Allergie stecken, gibt es zudem antiallergische Augentropfen.
Wenn eine Entzündung hinter den juckenden Augen steckt, lautet die oberste Regel: Finger weg vom Auge! Denn mit jeder Berührung steigt das Risiko, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet. Abgesehen davon gilt bei Gerstenkorn und Bindehautentzündung:
Haben Sie Geduld – in aller Regel platzt der kleine Knoten wortwörtlich von selbst, und zwar nach 3-5 Tagen. Sobald das passiert ist, spürt man schnell nicht mehr viel. Versuchen Sie auf keinen Fall, das Gerstenkorn selbst zu öffnen, sondern behandeln Sie es stattdessen lieber mit trockener Wärme: dreimal täglich zehn Minuten vor der Rotlichtlampe können helfen. Feucht-warme Kompressen sind wiederum beim Gerstenkorn tabu, denn das wäre der ideale Nährboden für Bakterien.
Suchen Sie einen Augenarzt auf. Denn die Bindehautentzündung erfordert höchstwahrscheinlich antibiotische Behandlung, entweder mit einer Augensalbe oder Tabletten. Ob das notwendig ist, kann nur ein Fachmann einschätzen.
So lästig juckende Augen sind, so naheliegend ist teilweise die Lösung. Mit mehr Feuchtigkeit für die Augen ist oft schon viel getan, ebenso wie gelegentliche Bildschirmpausen einen großen Unterschied machen können. Gleichzeitig sollten Sie aber auf keinen Fall zögern, zum Arzt zu gehen, wenn die Beschwerden schlimmer werden oder Sie mehr dahinter vermuten – in jedem Fall wünschen wir gute und vor allem schnelle Besserung!