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Blepharitis oder Lidrandentzündung: Symptome und Behandlung

Blepharitis Lidrandentzündung

Die Blepharitis ist eine Augenentzündung der Lider, genauer gesagt der Lidränder. Jener Teil des Lids, auf dem die Wimpern ansetzen, entzündet sich. Dies ist für die Betroffenen sehr unangenehm und kann im schlimmsten Fall zu einer Sehbeeinträchtigung führen. Häufige Symptome sind gerötete, tränende und müde Augen. Auch die Bindehaut kann betroffen sein. Welche Symptome noch für eine Lidrandentzündung sprechen und welche Behandlung bei einer Blepharitis die richtige ist, erklären wir Ihnen jetzt.
 

Definition und Formen der Blepharitis

Zu Beginn wollen wir Ihnen definieren, was eine Blepharitis ist, welche Formen man unterscheidet und ob die Krankheit ansteckend ist:

Was bedeutet Blepharitis?

Die Bezeichnung stammt aus dem Griechischen, denn das Wörtchen „blepharon“ bedeutet „Lid“. Die Endung „-itis“ steht für „Entzündung“. Als Oberbegriff für eine Entzündung der Augenlider tritt sie in der Praxis oftmals gepaart mit einer Bindehautentzündung auf.

Welche Formen von Blepharitis gibt es?

In Deutschland ist jeder Zehnte von einer Form der Blepharitis betroffen. Grund ist meistens eine Verstopfung der Drüsen an den Augenlidern. Mediziner unterscheiden folgende Formen der Blepharitis:
  • Akute Blepharitis: Eine akute Blepharitis zeigt sich mit den typischen Symptomen. Man unterscheidet im Akutzustand folgende Formen:
  1. Akute ulzerierende Blepharitis: Ausgelöst durch Vorerkrankungen mit Staphylokokken oder Herpesviren.
  2. Akute nichtulzerierende Blepharitis: Ausgelöst durch eine Allergie.
  • Chronische Blepharitis: Eine Lidrandentzündung kann chronisch werden, wobei die Betroffenen für Wochen, Monate oder Jahre an der Entzündung der Lidränder leiden. Die Ursache dafür ist nicht immer bekannt, allerdings steht meist eine Störung der Meibom-Drüsen damit im Zusammenhang. Diese Drüsen sind für die Talgproduktion zuständig. Auch ein Hautausschlag oder eine schuppende Hautentzündung im Augenbereich kann zu einer chronischen Form der Lidrandentzündung führen.

Ist eine Blepharitis ansteckend?

Eine Blepharitis ist nicht ansteckend. Diese entsteht durch äußere Einflüsse oder eine Besiedelung von Bakterien und Viren. Deshalb kann sie nicht, wie beispielsweise eine Bindehautentzündung, übertragen werden.

Symptome die für eine Augenlidentzündung sprechen

Für eine genaue Diagnose müssen Sie einen Arzt besuchen, allerdings gibt es einige Symptome, die charakteristisch für eine Blepharitis beschrieben werden können:
  • verklebte Augenlider und Wimpern am Morgen oder nach einem längeren Schlaf
  • Talg- und Hautschuppen haften an den Wimpern und Wimpernansätzen  
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • der Lidrand ist rot und geschwollen
  • ein Brennen und Jucken des Lidrands
  • Wimpernausfall und Schuppen auf den Augenlidern
  • Lichtempfindlichkeit und häufiges Blinzeln
Besonders nach dem Aufwachen klagen Patienten häufig über diese Symptome. Wenn Sie denken, dass Sie an einer Blepharitis erkrankt sind, sollten Sie Ihren Hausarzt oder Augenarzt aufsuchen.

Blepharitis / Lidrandentzündung: Symptome & Behandlung | iClinic

Ursachen und mögliche Risiken für eine Blepharitis

Risikofaktoren sind jene Krankheiten, die eine Lidrandentzündung begünstigen können. Diese müssen aber nicht der Grund für die Entstehung einer Blepharitis sein:
  • Neigung zu trocknen Augen
  • Bakterielle Infektionen in den Augen
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Hautprobleme wie Neurodermitis oder Rosazea
  • Äußere Einflüsse wie Medikamente, Allergien, Kontaktlinsenlösungen, Kosmetika, Augentropfen, Salben oder Hormonschwankungen.
Bei einer chronischen Blepharitis kann es helfen, diese Risikofaktoren möglichst zu vermeiden. Auch im Akutfall sollten steuerbare Einflüsse, wie das Tragen von Kontaktlinsen und Verwenden von Wimperntusche oder Gesichtscremes, eingestellt werden.

Behandlung: Augenlidentzündung und Lidrandentzündung behandeln?

Aufgrund der Einschränkungen und Schmerzen sind Betroffene einer Blepharitis an einer schnellen Heilung interessiert. Dazu gehört zunächst ein unverzüglicher Besuch eines Hausarztes oder Augenarztes. Nur diese können die Erkrankung diagnostizieren und mögliche Ursachen abklären. Anschließend erfolgt die Therapie, die vom Arzt je nach Umfang der Entzündung eingeleitet wird.

Arztbesuch: Untersuchung bei Blepharitis

Ein Arztbesuch ist bei einer Entzündung unumgänglich. Vor allem bei einer Entzündung im Bereich der Augen, sollte kein Risiko eingegangen werden. Suchen Sie also einen Arzt auf! Der Augenarzt wird nach einem Vorgespräch und einer gezielten Befragung die Diagnose mittels Spaltlampenuntersuchung stellen.

Bei der Spaltlampenuntersuchungen handelt es sich um eine mikroskopische Augenuntersuchung, die dem Arzt einen genauen Blick ermöglicht. Ein optischer Schnitt durch die einzelnen Abschnitte des Auges wird möglich. So sieht der Arzt die Strukturen auf dem Auge und den Lidern ganz genau. Die Untersuchung ist schmerzfrei und auch nicht unangenehm.

Therapie: Medikamente, Hausmittel oder ein chirurgischer Eingriff?

  • Wärmebehandlung: Auflegen von Umschlägen, die eine Temperatur zwischen 38 und 45 Grad aufweisen. Diese werden so lange sie warm sind auf die geschlossenen Augen gelegt, meist kühlen Wattepads nach wenigen Minuten aus. Spezielle Kompressen, die warm bleiben, erhält man in der Apotheke.
  • Medikamentöse Behandlung: Tränenersatzmittel als Augentropfen und Salben werden zusätzlich eingesetzt.
  • Lidmassage: Die Augen schließen und mit einem Wattestäbchen vorsichtig von oben nach unten streichen. Wechseln Sie dann an den äußeren Lidrand und streichen Sie von dort zum Lidspalt nach innen.
  • Hygiene: Eine Lidrandhygiene ist auch Teil der Behandlung, um eine Ansiedelung von Bakterien auf den verkrusteten Stellen zu verhindern. Mit einem Wattestäbchen können die Talgdrüsen befreit werden und die Lider können Sie mit warmem Wasser vorsichtig säubern.
  • Verzicht auf Kosmetika und Kontaktlinsen
  • Antibiotika werden von den Ärzten nur in speziellen Fällen verordnet
  • Kortikosteroide bei immunologischen Reaktionen
Viele Betroffene helfen sich mit altbewährten Hausmitteln. Warme Kompressen, die in Schwarztee getränkt wurden, können die Entzündung hemmen. Bei anderen Tees wie Kamille oder Salbei ist Vorsicht geboten, da diese eine allergische Reaktion auslösen könnten. Auch der Einsatz einer Rotlichtlampe kann die Schmerzen lindern, diese können Sie gerne dreimal täglich für wenige Minuten einsetzen.
 

Blepharitis: Homöopathie als sinnvolle Alternative?

Für eine Homöopathische Behandlung muss zuerst die genaue Form der Erkrankung diagnostiziert werden. Folgende homöopathische Mittel kommen für vier verschiedene Formen in Frage:
  1. Akute Blepharitis: Euphrasia D12, Hepar sulfuris D30, Graphites D6
  2. Chronische Blepharitis: Petroleum D12, Silicea D12
  3. Chronische Blepharitis und verstopfte Meibom’sche Drüsen: Pulsatilla D12, Aurum metallicum D6, Mercurius bijodatus D30,
  4. Blepharitis nach Baden in gechlortem Wasser: Argentum nitricum D12
Quelle: Enders, Norbert: Praktische Homöopathie in der Kinderheilkunde. F. Haug Verlag: Stuttgart 2002, S. 162.
Übrigens: Ein homöopathisches Mittel, das bei sämtlichen Augenentzündungen angewendet wird, ist Euphrasia D12. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für eine gute Funktion der Meibom-Drüsen. Bei lichtempfindlichen Augen kann eine zusätzliche Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren hilfreich sein. Betroffene beschreiben eine Besserung bei Anpassungen der Ernährung, wie beispielsweise eine laktosearme und vitaminreiche Kost.

Lidhygiene: Eine weitere Augenlidentzündung vorbeugen

Um weitere Augenlidentzündungen vorzubeugen, können Sie darauf achten, eine regelmäßige Lidreinigung durchzuführen. Verwenden Sie dafür ein sauberes Wattepad, getränkt in eine tensidfreie Reinigungsflüssigkeit oder in warmes Wasser. Streichen Sie das Pad sanft von oben nach unten und von außen nach innen. Verzichten Sie auf festes Drücken, Rubbeln oder Reiben!

Auch das Vermeiden der oben beschriebenen Risikofaktoren kann helfen, einer künftigen Lidentzündung vorzubeugen. Sie sollten deshalb eine gute Kontaktlinsenflüssigkeit verwenden und Ihre Augen durch andere äußere Einflüsse schützen. Häufig führen trockene Augen zu einer Blepharitis, die dann chronisch werden kann. Trockene Augen kann man beispielsweise mit einer Lichttherapie (IPL) behandeln.

Bei einer chronischen Blepharitis können Sie dafür sorgen, dass Sie Zigarettenrauch in geschlossenen Räumen möglichst vermeiden. Auch eine trockene Luft oder langes Arbeiten an Bildschirmen könnte die Krankheit begünstigen und die Symptome verschlechtern.

Achtung: Um sämtliche Infektion mit Bakterien oder Viren zu vermeiden, sorgen Sie dafür, dass Sie sich niemals mit den ungewaschenen Händen in die Augen greifen oder die Augen reiben.
 
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