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Was ist Schneeblindheit? Ursachen und Prävention

Extreme Lichtempfindlichkeit, ein unangenehmes Fremdkörpergefühl im Auge: Das sind nur zwei der Symptome von Schneeblindheit. Warum verblitzte Augen nicht nur Bergsteiger und Skifahrer betreffen, welche Folgen die übermäßige UV-Bestrahlung der Augen haben kann und wie Sie die Horn- und Bindehaut vor einem Sonnenbrand schützen können, erfahren Sie hier!

Was ist Schneeblindheit? Ursachen und Prävention

Aktinische Keratopathie: Wie äußert sich Schneeblindheit?

Im medizinischen Fachjargon heißt Schneeblindheit aktinische Keratopathie oder auch Photokeratitis. Tatsächlich ist der umgangssprachliche Begriff etwas irreführend, denn es muss nicht immer eine verschneite Landschaft im Spiel sein, und eine Photokeratitis endet nicht zwangsläufig in Erblindung. Was sind also die Ursachen und Folgen von Schneeblindheit und bei welchen Symptomen sollte man aufmerksam werden?

Ursachen und Symptome von Schneeblindheit

Der Hauptverursacher für aktinische Keratopathie ist UV-Strahlung. Um etwas genauer zu werden: Je kurzwelliger die UV-B-Strahlen, desto stärker gefährdet sind ungeschützte Augen. Das gilt erst recht, wenn man in großer Höhe unterwegs oder von Flächen umgeben ist, die das UV-Licht stark reflektieren.

Eine Schneedecke zum Beispiel reflektiert 80-90 Prozent der UV-Strahlung. Eben deshalb ist umgangssprachlich oft die Rede von Schneeblindheit: Beim Skifahren kann es ohne passende Brille durchaus passieren, dass man einige Stunden später mit Augenbeschwerden zu kämpfen hat. Wasser und Sand sind in dieser Hinsicht ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Ob waschechte Schneeblindheit oder Augenreizung nach einem Strandtag ohne Sonnenbrille: Eine Photokeratitis äußert sich in ganz bestimmten Symptomen. Dazu zählen:
  • Augenschmerzen
  • tränende Augen (Tränenträufeln bzw. Epiphora)
  • Binde- oder Hornhautentzündung
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Lidkrampf
  • Fremdkörpergefühl in den Augen
  • gerötete, geschwollene Augen
Die Schneeblindheit wird durch eine zu starke UV-Bestrahlung der Augen hervorgerufen (dazu gleich mehr). Die Reizung macht sich aber nicht sofort, sondern erst nach mehreren Stunden bemerkbar. Dann gilt es, richtig zu reagieren, um ernsthafte Folgen zu vermeiden.

Welche Folgen hat Schneeblindheit?

Wenn es sich um einen leichten Fall handelt, dauert es etwa 24-48 Stunden, bis die Selbstheilung der Hornhaut soweit fortgeschritten ist, dass die Beschwerden nachlassen. Werden allerdings alle Symptome ignoriert und es handelt sich vielleicht noch zusätzlich um einen schweren Fall, kann das schwerwiegende Folgen haben:
  • dauerhaftes Erblinden oder eingeschränktes Sehvermögen, wenn keine Behandlung erfolgt, da auf der Hornhaut dann Narben zurückbleiben und die Netzhaut beschädigt ist
  • chronisch trockene Augen
  • Melanome auf der Bindehaut
  • Bindehautwucherungen, die operativ entfernt werden müssen
Solche langfristigen Folgen müssen natürlich nicht zwangsläufig auftreten. Trotzdem raten wir an dieser Stelle doch dazu, im Zweifelsfall lieber einmal zu oft zum Augenarzt und damit auf Nummer Sicher zu gehen.

Augen verblitzt – was heißt das?

Im Zusammenhang mit Schneeblindheit ist meist auch von verblitzten Augen bzw. Verblitzung die Rede. Damit ist nichts anderes als ein Sonnenbrand auf der Hornhaut gemeint (Keratitis Solaris). Diesen Effekt kennt man außerdem als sogenannte Schweißblende: In so einem Fall ist nicht das natürliche, sondern künstliches UV-Licht bei Schweißarbeiten der Auslöser. An den Symptomen ändert das aber nichts.

Augenschmerzen nach zu viel Sonne: der Augen-Sonnenbrand

Ein Sonnenbrand ist unangenehm, das gilt ebenso, wenn die Augen betroffen sind. Konkret machen sich dann die Horn- und Bindehaut bemerkbar: Die Epithelschicht, d.h. die oberste Schicht der Hornhaut, wird durch die übermäßig starke UV-Einstrahlung beschädigt und durch das ständige Blinzeln aufgeraut.

Die Schmerzen entstehen durch eine Schädigung der Zellschicht, denn dadurch liegen die Nervenenden frei. Wer von außen auf ein verblitztes Auge schaut, kann das nicht sehen – für die betroffene Person ist es jedoch sehr schmerzhaft. Achtung: Schneeblindheit kann genauso gut entstehen, wenn der Himmel nicht strahlend blau ist. Die UV-Strahlung ist nämlich bei bewölkter Wetterlage und Nebel nicht weniger gefährlich.

Lichtempfindlichkeit und Fremdkörpergefühl im Auge

Bei einer Verblitzung haben Betroffene das Gefühl, Sandkörner im Auge zu haben, obwohl sich auf den ersten Blick keinerlei Fremdkörper erkennen lassen. Dieses Fremdkörpergefühl entsteht, weil die oberste Hornhautschicht gewissermaßen abgeschliffen ist.

Beim Augen-Sonnenbrand entsteht schnell ein Teufelskreis: Durch die Lichtempfindlichkeit und das kratzende Gefühl steigt das Bedürfnis, die Augen ständig zu schließen. Ein solcher Lidkrampf aber führt dazu, dass die Hornhautschicht immer noch weiter aufgeraut wird. Dementsprechend wichtig ist es, aktiv auf die Schmerzsignale zu reagieren, um die angegriffene Zellschicht zu entlasten.

Was tun gegen Schneeblindheit?

Behandlung und Prävention: Was tun gegen Schneeblindheit?

Unangenehme oder schmerzhafte Augenreizungen lassen sich oft schon mit einfachen Hausmitteln lindern. Hier finden Sie die drei gängigsten Therapie- und Vorsorgemethoden bei Schneeblindheit im Überblick.

1.Die UV-Bindehautentzündung kühlen

Es kann schon schmerzlindernd sein, einen feuchten, kalten Baumwollwaschlappen so auf die Augen zu legen, dass sie vollständig bedeckt sind. Legen Sie sich am besten hin und dunkeln Sie den Raum vorher noch zusätzlich ab, um weiteren Lichtreizungen so gut wie möglich vorzubeugen. Und: Vermeiden Sie es auf jeden Fall, die Augen zu reiben! Dadurch werden Horn- und Bindehaut nur noch weiter gereizt und das Risiko einer Infektion steigt.

Augentropfen gegen Schneeblindheit

Augenmedikamente aus der Apotheke können ebenfalls helfen, die Reizung zu lindern. Sie haben dabei die Wahl zwischen medizinischen Augentropfen und rein befeuchtenden Tropfen, die der natürlichen Tränenflüssigkeit nachempfunden sind und Feuchtigkeit spenden.

Mit befeuchtenden Augentropfen kann das Tränenträufeln besser ausgeglichen werden und die Augen trocknen nicht so stark aus. Bei medizinischen Tropfen sollten Sie sich an die Anweisung in der Apotheke bzw. der Packungsbeilage halten und sie nicht zu oft einsetzen.

Diese Augentropfen sollten unbedingt desinfizierende Wirkung haben, damit die geschädigte Hornhaut sich nicht entzündet. Eine besonders beruhigende Wirkung haben Tropfen und Salben mit Vitamin A. Lassen Sie sich vom Augenarzt beraten, welches Produkt am besten eingesetzt werden sollte!

Schutz vor Schneeblindheit durch eine Brille

UV-B-Strahlen können zu Schneeblindheit führen, wenn sie ungefiltert an die Augen gelangen. Optimaler Schutz in Form einer Sonnenbrille ist daher ein Muss – im Sommer und im Winter. Wer viel Ski fährt und in den Bergen, am See oder am Strand unterwegs ist, sollte deshalb in eine Brille mit folgenden Eigenschaften investieren:
  • CE-Zeichen
  • Schutzklasse 3 oder höher, bei Wintersport besser eine Gletscherbrille mit Schutzklasse 4
  • Rundumschutz, also ein Brillenmodell, das auch oben, unten und auf den Seiten keine Strahlen durchlässt
Die Farbe der Brillengläser allein ist übrigens kein Indiz für idealen Schutz. Tatsächlich können sehr dunkle Gläser im Gegenteil sogar dazu führen, dass man die Augen noch weiter öffnet und dadurch die UV-Strahlen umso leichter ins Auge dringen können. Lesen Sie sich am besten einen Ratgeber zu Sportbrillen durch, wenn Sie nicht sicher sind, worauf man beim Kauf achten sollte.

Sollte man verblitzte Augen mit Hausmitteln behandeln?

Die effektivsten Hausmittel gegen Schneeblindheit sind, wie erwähnt, Kühlung und Ruhe, gegebenenfalls außerdem Augentropfen bzw. -salbe und Bettruhe. Sollten trotz dieser Maßnahmen die Schmerzen nach 2 Tagen nach wie vor sehr stark sein, raten wir unbedingt zum Arztbesuch. Ab einem gewissen Punkt lässt sich mit Hausmitteln nicht mehr viel ausrichten, und Vorsicht schadet nie – erst recht nicht, wenn es um die Sehkraft der Augen geht!
 

 
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