Wenn es selbst bei geschlossenen Augen vor dem Auge zuckt und blitzt, ist das nicht nur unangenehm und im Alltag häufig störend, sondern nicht zu Unrecht auch für viele Menschen beunruhigend.
Wir erläutern mögliche Ursachen für Augenflimmern und wie Blitze im Auge behandelt werden können. Welche Lichterscheinungen können auftreten?
Unter dem Begriff Augenflimmern werden häufig umgangssprachlich
unterschiedliche Lichterscheinungen zusammengefasst. Dazu gehören etwa
Lichtblitze (Photopsie), sogenannter
Rußregen, bei dem graue Punkte vor den Augen zu tanzen scheinen,
blinde Flecken im Sichtfeld oder auch das sogenannte
Flimmerskotom (bogenförmiges Flimmern) und punkt- oder strichförmige Strukturen, die als
Mouches volantes bekannt sind. Die Sehstörungen können sowohl
auf einem Auge als auch
auf beiden Augen auftreten. Im Normalfall sind die Phänomene
auch bei geschlossenen Augen sichtbar und können sowohl im Sehzentrum als auch im Augenwinkel sichtbar werden.
Mögliche Ursachen für Blitze im Auge
Bei Blitzen im Auge bzw. Augenflimmern handelt es sich um ein äußerst
unspezifisches Symptom, das auf eine Reihe von Erkrankungen oder gesundheitlichen Beschwerden hinweisen kann, die harmlos oder gefährlich sein können.
Mögliche Ursachen reichen dabei von
Medikamenten- und Rauschmittelnebenwirkungen über Nährstoffmangel (beispielsweise Zink, Vitamin B, Omega-3-Fettsäuren)
bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Insbesondere Migränepatienten kennen die Blitze im Auge als Vorbote eines Migräneanfalle, insbesondere dann, wenn es sich um Migräne mit Aura handelt.
Diagnose: Augenmigräne
Vor allem Augenmigräne macht sich durch flimmernde Lichter und zuckende Blitze bemerkbar. Grund für die
starken, stechenden Kopfschmerzen die häufig kurz nach den Sehproblemen auftreten, sind die Nerven der Augenmotorik, durch die Bilder fehlerhaft an das Gehirn weitergeleitet werden. Oft sind von einer Augenmigräne besonders Kinder und Jugendliche betroffen.
Potentiell harmlose Sehstörungen
Die Schwierigkeit bei Lichterscheinungen im Auge ist die, dass zu Beginn nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, ob beispielsweise ein Flimmerskotom harmlos oder gefährlich ist. Neben der bereits angesprochenen beginnenden Migräne können Blitze im Auge auch durch eine
Kreislaufschwäche oder eine
Überanstrengung beim Sport hervorgerufen werden.
In diesem Fall steigen Blutdruck und Puls sprunghaft an, es kommt zu leichten Durchblutungsstörungen im Gehirn, die sich häufig in
Schwindel und Lichterscheinungen vor den Augen äußern. Ein ähnliches Phänomen ist bei einigen Menschen auch während des Aufstehens in der Früh zu beobachten.
Nach
einigen Minuten (max. 15-30 Minuten) sollte normales Sehen ohne Einschränkungen wieder problemlos möglich sein. Halten die Sehstörungen länger als eine Stunde an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch
Stress und ein hohes Maß an Belastung in Beruf und Alltag können Flimmerskotome und ähnliche Phänomene zum Vorschein bringen. Häufig ist Augenflimmern auch Menschen bekannt, die
viel am Computer arbeiten. Sind
die Augen müde oder überanstrengt, sind Ausfallerscheinungen unter Umständen die Folge.
Ernsthafte Erkrankungen
Während Blitze im Auge selbstverständlich nie angenehm sind, weisen sie in manchen Fällen auf eine ernstzunehmende Erkrankung hin, die dringend diagnostiziert und behandelt werden sollten. Unterschieden werden kann an dieser Stelle zwischen Augenerkrankungen oder Erkrankungen, die Augenprobleme nur als Randerscheinung und Begleitsymptom haben.
Zu den schwerwiegendsten Augenerkrankungen, die rasch erkannt und behandelt werden sollten, zählen
Netzhautablösungen, Glaskörperabhebungen und -blutungen oder Aderhautentzündungen. Auch
grüner Star kann sich durch Lichterscheinungen vor dem Auge äußern. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, schnell Gegenmaßnahmen einzuleiten, da diese Erkrankungen zu Erblindung führen können.
In Verbindung mit anderen Symptomen kann Augenflimmern auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Gehen die Blitze vor den Augen mit Koordinationsproblemen, Übelkeit, Schwindel und körperlichen Ausfällen einher, könnte ein
Schlaganfall zugrunde liegen. In seltenen Fällen können die Sehstörungen auch durch einen
epileptischen Anfall ausgelöst werden. Nicht selten ist ein Flimmerskotom mit
Schilddrüsenerkrankungen in Verbindung zu bringen.
Selbstverständlich liegt hier das Hauptaugenmerk darauf, die Krankheit, die dahinter steht, zu behandeln. Damit sollten auch die Lichterscheinungen, die das Sichtfeld einschränken, bald der Vergangenheit angehören.
Augenflimmern während der Schwangerschaft
Schwangere Frauen sollten im Fall von Blitzen im Augen besonders gut aufpassen. In Kombination mit anderen
Symptomen wie Schwindel, Bluthochdruck, Übelkeit und Erbrechen können die Beeinträchtigungen des Sehvermögens
Anzeichen einer sogenannten Schwangerschaftsvergiftung sein. Die Behandlung sollte so schnell wie möglich beginnen, sodass die Belastung für Mutter und Kind möglichst gering gehalten werden kann und Symptome rasch gelindert werden können.
Gang zum Augenarzt unerlässlich
Augenflimmern und andere Beeinträchtigungen des Sehvermögens sind als Symptom eher unspezifisch. Wer noch nie zuvor Augenflimmern, Blitze im Auge oder Zick-Zack-Linien vor dem Augen beobachtet hat, sollte
auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen. Das gilt auch dann, wenn die Beeinträchtigung das Sichtfeld sehr stark einschränken oder die Beschwerden nicht nachlassen.
Ein Augenarzt untersucht die Augen eingehend und befragt Sie zudem ausführlich, um Familien- und Krankheitsgeschichte erfassen zu können. Während der Schwangerschaft sollte
unverzüglich ein Gynäkologe aufgesucht werden, um eine Schwangerschaftsvergiftung ausschließen zu können.
Wie Blitze im Auge behandelt werden können
Behandelt werden im Normalfall die zugrundeliegenden Erkrankungen. Sind Medikamente richtig eingestellt, sollten auch die Sehbeschwerden damit deutlich gelindert werden bzw. nicht mehr auftreten. Im Fall einer Migräne sollten Sie sich in abgedunkeltes Zimmer zurückziehen, sodass die Augen sich in einer reizarmen Gegend entspannen können.
Treten die Blitze im Auge deshalb auf, weil die Augen überanstrengt sind bzw. aufgrund von Stress und psychischer Belastung, ist es häufig bereits ausreichend,
sich eine Pause zu gönnen. Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training sind also auch für die Augen von Vorteil. Wer täglich viele Stunden am Computer arbeitet, sollte unbedingt Zeiten auf regelmäßige Pausenzeiten achten, damit die Augen entspannen können. Zudem sollte der
Computerarbeitsplatz ergonomisch eingerichtet werden.
Augenflimmern und Blitze im Auge sind also nicht immer zwangsläufig Symptom einer schwerwiegenden Erkrankung. Trotzdem sind sie ein Warnhinweis des Körpers, der nicht überhört werden sollte.