Sie leiden in regelmäßigen Abständen unter Kopfschmerzen? Obwohl die Augen nicht hauptsächlich für Kopfweh verantwortlich sind und die Hauptursachen für unangenehme Schmerzen im Normalfall Spanungskopfschmerz und Migräne lauten, kann ein Zusammenhang zwischen Augen und Kopf nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Wir erläutern, woran Sie erkennen, dass Ihre Augen die Ursache für Kopfschmerzen sind.
Wenn die Augen schmerzen
Die Augen liegen zentral im Kopf und sind
von vielen schmerzempfindlichen Nervenfasern umgeben. Auf diese Art und Weise ergibt sich ein Wechselspiel aus anderen schmerzenden Gesichtsteilen und den Augen beziehungsweise Augenschmerzen und dem restlichen Gesicht.
Schmerz, der von den Augen her kommt,
strahlt häufig aus. Die Lokalisierung ist aus diesem Grund nicht immer ganz einfach. Augenschmerzen werden häufig auch als
Zahn-, Ohren- oder eben als Kopfschmerzen wahrgenommen. Umso wichtiger ist eine umfassende Diagnose und die entsprechende Therapie.
Augenerkrankungen, die Kopfzerbrechen bereiten
Ein Zusammenhang zwischen Kopf und Augen ist also gegeben. Trotzdem sind Kopfschmerzen, die vom Auge ausgehen,
nicht so häufig, wie allgemein angenommen wird. Zudem tritt diese Art von Kopfschmerzen im Normalfall nicht isoliert auf, sondern geht mit weiteren Symptomen einher.
Fehlsichtigkeit
Wird eine Fehlsichtigkeit, also eine
Weitsichtigkeit,
Kurzsichtigkeit oder ein Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) nicht erkannt, gilt dies als häufige Ursache für ein unangenehmes Pochen im Kopf. Inwiefern es diesen Zusammenhang tatsächlich gibt, hängt wohl davon ab,
wie stark der Refraktionsfehler tatsächlich ist und um
welche Art von Brechungsfehler es sich handelt.
Bleibt ein Brechungsfehler unerkannt, ist das Auge den ganzen Tag damit beschäftigt, in der Nähe oder Ferne das Bild scharf zu stellen. Die Folge:
müde Augen und pochende Schläfen. Das gilt auch für Kinder und Erwachsene, deren
Brillengläser nicht mehr zu ihrer Sehstärke passen, auch sie werden sich beim Versuch, etwas an der Tafel zu lesen oder bei langer Arbeit am Schreibtisch voraussichtlich besonders anstrengen müssen.
Wer schielt oder eine starke Hornhautverkrümmung hat, gibt häufig an, morgens besser zu sehen als nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag, nicht zuletzt, weil der Versuch, einen
Astigmatismus auszugleichen, häufig dazu führt, dass der Kopf schief gehalten wird. Beschwerden und Schmerzen im Kopf oder hinter der Stirn können bei stark unterschiedlichen Refraktionsfehlern
auch einseitig auftreten.
Entzündungen
Kopfschmerzen, die vom Auge ausgehen, sind zudem unter Umständen auf
entzündliche Erkrankungen zurückzuführen. Dies gilt einerseits für
Entzündungen der Augenhöhle, der Lider oder der Tränendrüsen. Andrerseits können auch
Hornhaut, Lederhaut oder Regenbogenhaut entzündet sein und dazu führen, dass der gesamte Kopf wehtut. Wichtig ist es hier, auf andere Symptome wie gerötete Augen und Lichtempfindlichkeit zu achten.
Glaukomanfall
Steigt der Augeninnendruck ganz plötzlich sprunghaft an, spricht man von einem Glaukomanfall. Insbesondere bei einem Engwinkelglaukom treten zudem sehr akut
extreme Kopfschmerzen auf. Da ein
Glaukom nur in Ausnahmefällen auf beiden Seiten gleichzeitig entsteht, sind auch die Kopfschmerzen normalerweise einseitige. Begleitet werden Augen- und Kopfschmerzen sehr
häufig auch von Übelkeit und Erbrechen. Ein Glaukomanfall sollte schnell erkannt, diagnostiziert und behandelt werden, da die Folge eine irreversible Erblindung sein kann.
Wie äußere Einflüsse den Kopf zum Schmerzen bringt
Das bekannte Phänomen, dass nach einem langen Arbeitstag oder einer anstrengenden nächtlichen Autofahrt Augen und Kopf schmerzen, wird auch
als Asthenopie bezeichnet. Es handelt sich dabei um größtenteils unspezifische Beschwerden.
Die
unergonomische Naharbeit am
Bildschirmarbeitsplatz fordert genauso ihren Tribut wie eine Brille mit falscher Dioptrienzahl oder
ungünstige Beleuchtungsverhältnisse, sei es zu viel Licht oder zu wenig Licht, eine Beanspruchung der Augen im Dämmerlicht oder blendendes Sonnenlicht mit Reflektionen.
Häufig erwachen Betroffene in der Früh ohne Beschwerden. Im Laufe des Tages hingegen werden sie von dumpfen Schmerzen, nicht selten auch verbunden mit Schwindel, Übelkeit oder sogar Erbrechen, geplagt. Grund ist der Ziliarmuskel, der dafür zuständig ist, dass das Bild immer scharf gestellt wird. Durch Überanstrengung beginnt er zu schmerzen.
Zudem wird auch die sogenannte
nervöse Asthenopie unterschieden. Sie entsteht nicht durch ein funktionelles Problem, sondern wird durch nervöse Erschöpfungszustände und psychische Belastung ausgelöst.
Kopf- und Augenschmerzen
Die Augen haben also unter Umständen einen Einfluss auf den gesamten Kopfbereich von den Schläfen bis zu einem Pochen im Hinterkopf. Andersherum sind bei Kopfschmerzarten, die nicht in erster Linie etwas mit den Augen zu haben, auch ebendiese betroffen.
Wer unter Migräne, Cluster- oder Spannungskopfschmerzen leidet, klagt häufig auch
über lichtempfindliche Augen. Die Schmerzen bedingen sich also gegenseitig, eine Ursache ausfindig zu machen, ist wichtig für die Behandlung der Kopfschmerzen.
Wohin bei Kopfschmerzen?
Wenn Sie regelmäßig unter starken Kopfschmerzen leiden und die Schmerzursache nicht lokalisiert werden kann, sollten Sie
als erstes einen Hausarzt aufsuchen, der bereits mehr darüber herausfinden kann, woher der Schmerz stammt.
Er wird Sie im Anschluss daran
an den entsprechenden Facharzt weiterverweisen und eine Entscheidung darüber treffen, ob dies
ein Neurologe oder ein Augenarzt sein sollte. In jedem Fall ist es wichtig, entzündliche Erkrankungen oder einen Refraktionsfehler auszuschließen bzw. die richtige Brille zur Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit zu wählen.