Kaum jemand findet die Begleiterscheinungen des Älterwerdens angenehm: Bereits ab dem 30. Lebensjahr setzt ein natürlicher Muskelabbau ein, wird nicht gegengesteuert werden die Muskeln immer schlaffer und an ihrer Stelle machen sich Fettpölster breit. Pro Lebensjahr verliert man rund ein Prozent an Muskelmasse. Betreibt man keinen Sport als Ausgleich, hat ein 80-Jähriger 40 Prozent weniger Muskeln als in seiner Jugend. Doch auch am Bindegewebe gehen die Spuren der Zeit nicht vorbei. Die elastischen Fasern, die das Bindegewebe ausmachen, verlieren ihre Spannkraft. Wer sich nicht damit abfinden kann oder möchte, dass sich der Körper im Alter verändert, zieht eine Schönheitsoperation in Erwägung. Doch auch junge Leute interessieren sich aus ganz unterschiedlichen Beweggründen dafür. In Deutschland sind die meisten Patienten, die sich für eine Schönheitsoperation entscheiden, zwischen 18 und 30 Jahre alt. Da es allerdings bei älteren Menschen hohe Zuwachsraten gibt, ist das Durchschnittsalter bei Frauen auf 41,4 und bei Männern auf 41,2 Jahre gestiegen. Mit welchen Körperteilen die meisten unzufrieden sind und welche Schönheitsoperationen am häufigsten durchgeführt werden zeigt dieser Beitrag.
Die Brustvergrößerung als eine der häufigsten Schönheitsoperationen
Von allen Schönheitsoperationen, die im Jahr 2019 in Deutschland durchgeführt wurden, entfielen 8,3 Prozent auf Brustvergrößerungen. Nicht jede Frau kann sich damit arrangieren, dass sowohl die Größe als auch die Form der Brust genetisch festleget ist. Bei manchen Frauen sehen die Brüste unterschiedlich aus, manchmal ist eine größer als die andere oder anders geformt. Auch nach einer Schwangerschaft kann es zu Veränderungen kommen, was für viele Betroffene sehr belastend ist.
Die weibliche Brust ist ein komplexer Körperteil, wie sie aussieht hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Von den Genen
- Vom Alter – mit zunehmendem Alter wird die Brust schlaff, weil das Gewebe an Spannkraft einbüßt
- Dem Anteil des Binde- und Drüsengewebes
Die meisten Frauen setzen eine große Brust mit Attraktivität und Weiblichkeit gleich. Wer sich für eine Brustvergrößerung interessiert, muss körperlich gesund und seelisch stabil sein. Sich einfach aus einer Laune heraus unter das Messer zu legen, haben manche Frauen hinterher bereut. Der Eingriff sollte gut überlegt werden. Da der Eingriff unter Vollnarkose stattfindet, sind umfangreiche Voruntersuchungen nötig. Die Brustvergrößerung erfolgt durch Einführen von Implantaten, die genaue Lage und Größe wird davor genau zwischen Arzt und Patient abgesprochen. Je nach körperlicher Verfassung und Anzahl der Implantate dauert eine Brustvergrößerung 1,5 bis 3 Stunden.
Die Augenlidstraffung
Ebenfalls ganz weit oben auf der Hitliste der Schönheitsoperationen befindet sich die Augenlidstraffung. Wird ein Mensch älter, so verändert sich die Spannkraft der Haut. Das macht sich auch im Gesicht bemerkbar. Noch bevor sich Falten rund um den Mund und an den Wangen zeigen, machen sich Veränderungen rund um das Sehorgan bemerkbar. Durch die Schwerkraft und das Nachlassen der Spannkraft ziehen sich die Oberlider vermehrt über die Lidfalte. Das verursacht Schlupflider, Augenringe und die Bildung von Tränensäcken.
Bei manchen Menschen ist die Neigung zu Schlupflidern jedoch auch genetisch bedingt. Wie dem auch sei, durch eine Augenlidstraffung wirken die Patienten deutlich jünger und gewinnen an Lebensqualität. Der Eingriff findet in der Regel ambulant statt, meistens ist nur eine örtliche Betäubung vorgesehen. Bei einer Unterlidstraffung erfolgt nur ein kleiner Schnitt und überschüssiges Gewebe wird entfernt. Eine Kleine Lidrandstraffung dauert nur rund eine Stunde. Bei einer Oberlidstraffung hängt das Operationsverfahren davon ab, welche Ursache für die Schlupflider vorliegt. Eine Oberlidstraffung kostet je nach Aufwand zwischen 1.200 und 3.000 Euro.
Die Fettabsaugung bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt
Die Figur ist bei Frauen und Männern gleichermaßen ein wichtiges Thema. Wer einmal dick war und danach abgenommen hat, kennt das Problem: Selbst, wenn man sich gesund ernährt und viel Sport treibt, verschwinden die Fettpolster nicht vollständig. In diesen Fällen kann eine Fettabsaugung helfen. Dieser Eingriff kann an unterschiedlichen Körperstellen vorgenommen werden: Besonders häufig lassen sich Männer und Frauen an den Oberschenkeln, am Gesäß oder am Bauch Fett absaugen.
Für die Fettabsaugung stehen Chirurgen unterschiedliche Methoden zur Auswahl. Mit einer klassischen Liposuktion kann man in einem Schritt 0,5 bis drei Liter Fett entfernen. Dieser Eingriff findet unter Vollnarkose statt. Dabei werden Absaugkanülen eingeführt und durch eine auf- und abwärtsführende Bewegung der Hand des Arztes wird das Fett manuell entfernt. Dabei können unter Umständen auch Fettpartikel in die Blutbahn gelangen, was ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen bedeutet. Bei kleineren Fettdepots kommt die so genannte Fettweg-Spritze zum Einsatz. Dabei wird der Wirkstoff Phosphatidylcholin in die ausgewählte Stelle eingebracht. Der Wirkstoff bindet Fettzellen an sich und transportiert sie zur Leber weiter. Je nachdem wie viele Fettpolster auf diese Methode beseitigt werden sollen, sind unter Umständen mehrere Sitzungen notwendig.
Die Haartransplantation bei Männern beliebt
Rund 40 Prozent aller Männer sind von Haarausfall betroffen, in der älteren Generation sind es sogar noch mehr. Schuld daran sind wie so oft die Gene: Erblich bedingter Haarausfall beginnt meistens an den Schläfen und macht sich mit Geheimratsecken bemerkbar, später zieht sich der Haaransatz an der Stirn zurück und zu guter Letzt bleibt nur mehr ein Haarkranz am Hinterkopf bestehen. Abhilfe schafft in letzter Konsequenz nur mehr eine Haartransplantation. Immerhin bedeutet für die meisten Menschen schönes Haar Vitalität und Attraktivität. Schwindet das Haarkleid, können schwerwiegende psychische Folgen auftreten. Die Gedanken kreisen nur mehr um die Frisur und manche entwickeln eine regelrechte Depression.
Heute kommt in fast allen Haarkliniken die FUE (Follicular Unit Methode) zum Einsatz. Dabei wird zunächst das Haar im Spenderbereich kurz rasiert. Danach entnimmt der Arzt mit einer hauchdünnen Hohlnadel einzelne Grafts. Darunter versteht man Haarfollikelgruppen, die auf natürliche Weise zusammenwachsen. Diese werden nun in einer Nährstofflösung aufbereitet und genau untersucht. Sind sie zur Verpflanzung geeignet, werden sie anschließend in den Empfängerbereich implantiert. Dieser wurde davor mit hauchdünnen Schnitten versehen. Für den Eingriff reicht üblicherweise eine örtliche Betäubung aus. Patienten nehmen lediglich ein leichtes Ziepen wahr. In der Regel verlaufen Haartransplantationen ohne Komplikationen und werden gut vertragen.
Das Ergebnis einer Haartransplantation ist jedoch nicht gleich nach dem Eingriff wahrnehmbar. Immerhin brauchen die Haarwurzeln einige Zeit, bis sie fix in der Kopfhaut verankert sind. Bis sie ihre Funktion voll erfüllen und Haare produzieren, vergehen einige Wochen. Je nach gewünschter Haarlänge dauert es bis zu einem Jahr, bis das Resultat der Haartransplantation im vollen Ausmaß erkennbar ist. Wie bei anderen Schönheitsoperationen auch übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine Haartransplantation nicht. Es macht daher Sinn, verschiedene Angebote einzuholen.