In Österreich haben drei von vier Menschen Probleme mit dem scharfen Sehen.
Durch Augenprobleme und damit einhergehendes verschwommenes Sehen kann auch die Lebensqualität leiden. Alltägliche Aufgaben wie die Arbeit am Computer, Treppen steigen, Nachrichten am Smartphone lesen oder Auto fahren fallen schwer. Neben der Beeinträchtigung kann das verschwommene Sehen auch das Anzeichen einer anderen, schwerwiegenderen Erkrankung oder von Augenproblemen sein. Erst wenn das gute Sehen nicht mehr richtig funktioniert, wird den meisten bewusst, wie wichtig gesunde Augen sind. Manche merken ihre Beeinträchtigung zunächst gar nicht. Erst durch eine Korrektur des Sehfehlers stellen sie fest, wie schlecht sie zuvor gesehen haben.
Verschwommenes Sehen äußert sich auf vielfältige Weise
Manchmal ist verschwommenes Sehen nur ein Symptom für eine schwerwiegende Augenerkrankung.Die meisten empfinden schlechteres Kontrastsehen oder geringere Sehschärfe als verschwommenes Sehen. Dinge in einiger Entfernung sind neblig, erscheinen unscharf. Manchmal ist nur ein Auge betroffen, bei anderen alle beide.
Menschen, die am Grauen Star leiden, haben häufig milchiges, trübes Sehen als Symptom. Dabei kommt es zur Eintrübung der Augenlinse. Wer das Gefühl hat, wie durch Milchglas zu schauen, sollten sofort zum Arzt gehen. Studien der Uni Wien machen
weitgehende Brillenfreiheit möglich.
Kommt zum verschwommenen Sehen noch Schwindelgefühl hinzu, ist das ebenfalls ein Alarmzeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Treten diese beiden Symptome plötzlich oder immer wieder gemeinsam auf, ist eine notfallmedizinische Behandlung erforderlich.
Auch im Zusammenhang mit einer
altersbedingten Makuladegeneration sind verschwommenes Sehen und Gesichtsfeldausfälle die Hauptsymptome. Diese Augenerkrankung, die auch Diabetiker sehr häufig betrifft, führt allmählich zum Verlust der Sehschärfe und letztlich zum Verlust des Sehvermögens bis zur vollständigen Erblindung.
Seh- und Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit unscharfem Sehen
Manchmal ist unscharfes Sehen nur eine Folge eines verschlechterten Sehvermögens. Das kann altersunabhängig auftreten. Regelmäßige Sehtests tragen dazu bei, dass Sehhilfen immer perfekt angepasst sind.
Myopie oder Kurzsichtigkeit ist eine Fehlsichtigkeit, die Kopfschmerzen, Sehstress und unscharfes Sehen zur Folge hat. Entfernte Objekte erscheinen unscharf, Objekte in der Nähe sind gut zu erkennen. Bei Kurzsichtigkeit handelt es sich um einen Fehler im Auge. Die Brechkraft der Hornhaut passt nicht mehr zum Abstand zur Linse. Das Auge bildet Gegenstände nicht direkt auf der Netzhaut ab, sondern schon etwas davor. Das Bild, das auf der Netzhaut entsteht, ist unscharf. Kurzsichtigkeit ist häufig genetisch bedingt und kann auch durch Umwelteinflüsse entstehen.
Bei der Weitsichtigkeit oder Hyperopie ist ebenfalls ein Fehler im Auge. Doch hier würde das scharfe Bild hinter der Netzhaut entstehen. Für ferne Objekte kann die Linse des Auges das noch einigermaßen ausgleichen. Doch nahe Objekte erscheinen unscharf. Bei manchen führt die Weitsichtigkeit dazu, dass entfernte und nahe Gegenstände verschwommen wahrgenommen werden.
Längere Arbeit mit einem Monitor ermüdet die Augen.Wenn die Augen stark belastet sind, beispielsweise durch
viel Arbeit am Computer oder denn intensiven Gebrauch von Tablet oder Smartphone, kann es zu einer Ermüdung der Augen kommen. Auch hier ist die Folge verschwommenes Sehen. Das kann eine vorübergehende Beeinträchtigung sein, die durch entsprechende Entspannung wieder verschwindet. Wer regelmäßig an ermüdeten Augen leidet, sollte sich spezielle Brillengläser für die Nutzung an digitalen Endgeräten zulegen.
Eine natürlich auftretende Fehlsichtigkeit, die mit zunehmendem Alter auftritt, heißt Alterssichtigkeit oder Presbyopie. Viele Menschen ab etwa 40 Jahren können Objekte in der Nähe nicht mehr so scharf erkennen. Das fällt beispielsweise beim Lesen auf. Die Ursache hierfür ist eine abnehmende Flexibilität der Augenlinse, die sich mit zunehmendem Alter verhärtet. Am Anfang kommt es nur zu Überanstrengungen, später ist das Sehen in der Nähe schwierig, bis am Ende alles unscharf wird.
Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung ist ein Sehfehler, der entsteht, weil die Hornhaut unregelmäßig geformt ist. Es kommt zu verzerrtem Sehen. Dieser Sehfehler kann angeboren sein. Manche Menschen entwickeln ihn erst im Lauf ihres Lebens.
Erkrankungen, die unscharfes Sehen zur Folge haben können
Diabetes ist eine Erkrankung, die mit vielen Folgeerkrankungen einhergeht. Der
Diabetes schädigt Gefäße und Nerven, beispielsweise auch der Blutgefäße der Netzhaut. Wichtig ist, dass der Blutzuckerspiegel immer gut eingestellt ist. Bei dieser Erkrankung ist die Früherkennung wichtig. Schäden sind meist irreversibel. Wer an Diabetes leidet und unscharf sieht, Schwierigkeiten hat, die Farben zu unterscheiden oder kleine schwarze Punkte vor den Augen sieht, sollte sofort zum Arzt gehen.
Durch äußere Einflüsse oder eine Augeninfektion kann das Augengewebe anschwellen und sich entzünden. Bei einer Augenentzündung oder Uveitis hat der Patient Augenschmerzen, sieht verschwommen, die Augen sind gerötet und manchmal sind die Augen lichtempfindlich.
Zu niedriger Blutdruck kann Schwindelgefühl und verschwommenes Sehen auslösen. Auch nach dem Sport oder nach längerer Zeit in großer Hitze ist unscharfes Sehen zu beobachten. Bei diesen Symptomen sollten Patienten zum Arzt gehen, denn es könnte eine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegen.
Weitere Erkrankungen, die zu verschwommenem Sehen führen können:
- Glaukom oder auch Grüner Star
- Schäden an der Hornhaut
- Schädigung der Netzhaut
- Schwangerschaft
- trockene Augen
- Augenoperationen
- Augenverletzungen oder Augentrauma
- Kontaktlinsen
- Migräne
- neurologische Beschwerden
- systemische Beschwerden
- kardiovaskuläre Beschwerden
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