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Augenlasern – eignet sich der Eingriff auch für junge Menschen?

Augenlasern – eignet sich der Eingriff auch für junge Menschen?

Es gibt viele Gründe dafür, dass bereits bei jungen Menschen das Sehorgan geschädigt ist. Erbliche Faktoren spielen sicher eine Rolle, auch angeborene Fehlstellungen oder Krankheiten führen zu verschwommener oder getrübter Sicht. Daher empfehlen Kinderärzte schon früh einen Termin beim Augenarzt zu vereinbaren. Dabei wird mit kindgerechten Untersuchungsmethoden geprüft, ob die Augen einwandfrei funktionieren. Werden Sehschwächen schon in jungen Jahren ausgemerzt, werden schwerwiegende Probleme im Erwachsenenalter vermieden. Spätestens beim Schuleintritt zeigt sich nämlich, wenn Kinder schlecht sehen: Sie machen Fehler beim Abschreiben von der Tafel, klagen über Kopf- und Augenschmerzen und können dem Unterricht schlechter folgen. Als Abhilfe bietet sich für die Jüngsten eine Brille an. Doch viele sehen in einer Operation eine Möglichkeit auf den Sehbehelf verzichten zu können.
 

Die Augenchirurgie ist älter als man meint

Wer glaubt, dass es sich bei der Augenchirurgie um eine Erfindung der modernen Zeit handelt, der hat sich geirrt. Überlieferungen belegen nämlich, dass der Graue Star bereits im Alten Ägypten behandelt wurde. Hier einige weitere interessante Details aus der Geschichte der Augenchirurgie:
 
  • Zu den ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Augenheilkunde zählt das Buch „Schatz der Optik“, das Ibn al-Haitham schrieb – er lebte von 965 bis 1039
  • Der Franziskaner Erazm Golek Vitello (1220 bis 1280) übersetzte diese Schrift ins Lateinische
  • Mönche aus Westeuropa übernahmen die Idee, das Auge bei Fehlsichtigkeit mit einer künstlichen Linse zu unterstützen. Sie stellten Plankonvexlinsen in Übergröße her, die sie über Schriftstücke legten. Dieses System verbesserte Roger Bacon, der von 1214 bis 1294 lebte. Als Rohmaterialien wurden Halbedelsteine verwendet – Berylle. Aus diesem Begriff leitet sich die heutige Bezeichnung für Brille ab.
 
Direkte Eingriffe an den Augen wurden bereits 500 v. Chr. in Asien durchgeführt. Sogenannte Starstecher führten um 25. Bis 35. v.Chr. eine spezielle Operationstechnik ein. Wie die Berufsbezeichnung schon vermuten lässt, wurde die getrübte Augenlinse dabei in den Glaskörper gestoßen. Als Vorreiter der Augenchirurgie in Europa ging Jacques Daviel in die Geschichte ein. Er entwickelte im Jahr 1745 eine für die damalige Zeit hochmoderne Technik der Staroperation. Sieben Jahre später präsentierte er die Technik bei der französischen Chirurgischen Akademie. Als Instrument wurde eine dreieckige Lanze verwendet. Zur Erweiterung des Schnitts wurde ein weiteres Instrument verwendet, das einer Schere ähnlich war. Ein Spatel half dabei, die Hornhaut anzugeben, sodass die Linse nach unten herausrutschen konnte.
 
Mitte des 20. Jahrhunderts kam es schließlich zu einer Revolution in der Augenchirurgie. Damals entwickelte man nämlich Intraokularlinsen, die in das Auge implantiert werden konnten. Diese Technik wurde eigentlich durch einen Zufall erfunden: Im Zweiten Weltkrieg verletzten Plexiglas-Splitter die Augen unzähliger Piloten. Dabei war zu beobachten, dass sie ohne große Probleme zu verursachen in das Auge einwuchsen. Das erste Implantat wurde im November 1949 von Sir Harold Ridley eingesetzt. Obwohl seine Linse von der Anatomie her nicht korrekt passte, wurde sie bis 1959 750 Mal implantiert. Moderne Silikonlinsen wurden im Jahr 1990 zugelassen. Heute handelt es sich bei der Kataraktchirurgie um einen ambulanten Eingriff, der ohne großes Risiko durchgeführt wird.
 

Korrektur der Fehlsichtigkeit durch Augenchirurgie ist heute Routine

Heute werden zur Korrektur von Fehlsichtigkeit Laser eingesetzt. Das moderne Gerät verändert die Brechkraft des Auges und somit kann auf der Netzhaut wieder ein scharfes Bild entstehen. Die Methode eignet sich sowohl für Kurz- und Weitsichtigkeit als auch für eine Hornhautverkrümmung. Nötig wird der Eingriff, wenn die einfallenden Strahlen nicht mehr genau auf der Netzhaut eintreffen. Bei der Kurzsichtigkeit oder Myopie ist das Auge zu lange, daher sieht man in der Ferne schlechter als in der Nähe. Das Gegenteil ist bei der Weitsichtigkeit oder Hyperopie der Fall. Bei Astigmatismus, wie Hornhautverkrümmung im Fachjargon heißt, ist die Hornhaut ungleich gekrümmt. Das Bild ist sowohl in der Nähe als auch in der Ferne verzerrt.
 
Der Laser, der zur Modellierung der Hornhaut verwendet wird, strahlt energiereiches Licht in einem scharf gebündelten Strahle aus. Trifft der Laserstrahl an der Oberfläche der Hornhaut ein, gibt er Energie ab. Dadurch werden dünne Gewebeschichten regelrecht verdampft. Durch diese Technik lässt sich von Experten die Brechkraft der Hornhaut verändern. Liegt eine Kurzsichtigkeit vor, wird die Rundung sanft abgeflacht, bei Weitsichtigkeit muss die Wölbung steiler gemacht werden. Am häufigsten wird die LASIK Methode eingesetzt: dabei wird ein kleiner Hobel verwendet, der eine kleine Scheibe in die Hornhaut schneidet, die anschließend weggeklappt wird. Nach dem Eingriff wird der Abschnitt einfach wieder auf das Auge gesetzt. Bei der LASEK Methode kommt u. a. Alkohol zum Einsatz, um die oberste Schicht aufzuweichen. Das Epithel wird dann zur Seite geschoben und nach der Korrektur der Hornhaut mit einem Laser wieder an die richtige Stelle gerückt. Dieser Eingriff ist auch bei Patienten unter 18 Jahren anwendbar.
 

Ab welchem Alter ist eine Augenkorrektur sinnvoll


Spätestens mit der Pubertät steigt das Interesse am Aussehen enorm. Manche jungen Menschen möchten keine Brille tragen. Immerhin kommen die Augen hinter dem Sehbehelf nicht mehr so gut zur Geltung. Auch beim Sport ist eine Brille hinderlich. Sie verrutscht beim Laufen, Ballspielen und anderen Aktivitäten und so ist der Spaß getrübt. Daher drängen manche, die an Fehlsichtigkeit leiden, schon in jungen Jahren auf eine Augenoperation. Eines gleich vorweg: Das perfekte Alter für eine Augenoperation gibt es nicht. Vielmehr muss der Arzt im individuellen Fall prüfen, ob eine Operation ein probates Therapiemittel ist.
 
Generell führen Kliniken eine Augenoperation ab 18 Jahren durch. In seltenen Fällen kann der Eingriff jedoch auch früher durchgeführt werden. Durch eine Hornhautverkrümmung ausgelöste Sehprobleme können bei extremen Fällen schon früher mit dem Laser behoben werden. Generell lässt sich sagen, dass eine Augenoperation erst dann sinnvoll ist, wenn das Wachstum vollständig abgeschlossen ist. Dann kommt es seltener zu einer Veränderung der Sehstärke. Würde man den Eingriff zu früh durchführen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es bald zu einer weiteren Korrektur kommen muss. Der Bedarf nach einer Laserbehandlung steigt mit zunehmendem Alter. Viele lassen den Eingriff durchführen, um Altersweitsicht zu beheben. Sie tritt in der Regel ab dem 45. Lebensjahr auf.
 
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